Prävention interventionsbedürftiger intraabdomineller Abszesse nach Laparotomie bei akuter Peritonitis durch intraoperative Peritoneal-Spülung mit Natriumhypochlorit/Hypochlorigesäure (NaOCl/HOCl)-Lösung

29.07.2024 Doktorarbeit klinisch-prospektiv

Beschreibung

Die Chirurgische Klinik sucht eine/n engagierte/n Doktoranden/in, der/die sich für eine Promotion im Bereich der patientenorientierten Forschung in der Infektionsmedizin und Viszeralchirurgie interessiert.

Fragestellung:
Kann die Anzahl interventionsbedürftiger intraabdomineller Verhalte bei akuter Peritonitis (Wundkontaminations-Klasse IV) durch intraoperative zusätzliche Peritonealspülung mit NaOCl/HOCl im Vergleich zu traditioneller Best-Practice mit Ringer-Spüllösung reduziert werden?

Hintergrund:
Postoperative intraabdominelle Abszesse nach Eingriffen bei komplizierter Peritonitis sind ein relevantes Problem und treten je nach OP-Situs und Risikoprofil der Patienten in bis zu 41% der Fälle auf. Häufig sind gerade bei diffuser Peritonitis Re-Interventionen zur Therapie solcher Abszesse notwendig. Diese können Re-Laparotomien mit Lavage oder CT-gesteuerte Drainagen sein; in beiden Fällen entstehen hohe interventions-assoziierte Risiken für Patienten und Folgekosten durch häufigere Eingriffe, verlängerten Intensiv- und Klinikaufenthalt. Die ausgiebige Spülung bzw. Lavage des abdominalen Raums im Falle einer Peritonitis ist seit längerer Zeit etablierte „best practice“ in der chirurgischen Therapie intraabdomineller Infektionen. Sie dient dazu, kontaminierende Substanzen (Eiter, Blut, Stuhl) zu evakuieren und die Konzentration an Erregern und ihren Toxinen in der
Peritonealhöhle zu verdünnen {4}. Diese Spülung erfolgt in der klinischen Praxis mit mehreren Liter einer isotonischer NaCl-Lösung oder Ringerlösung. Eine aktuelle Metaanalyse zur Peritoneal-Spülung mit anti-bakteriellen Substanzen hat - unter Berücksichtigung eines hohen Bias-Risiko der Studien - einen möglichen Vorteil für antibakterielle-Spül-Lösung gegenüber NaCl-Lösungen ergeben.
Zusammenfassend erscheint NaOCl/HOCl als potentiell effektive, gut verträgliche, risikoarme Option für die intraoperative Spülung von Patienten mit Peritonitis. Die Datenlage hierzu ist noch spärlich und es existiert keine randomisierte Studie hoher Qualitäts-Stufe. Die PRÄVENAT-Pilot-Studie soll die Grundlage bilden, diese Wissenslücke mit einer hochwertigen RCT zu schließen.

Aufgaben des Doktoranden:
Patientenscreening und -rekrutierung. Durchführung der Studienvisiten und Follow-Up Visiten.
Datenerhebung und Management der Datenbank und des Studienordners (ISF)

Anforderungen:
Interesse in den Bereichen Infektiologie und Chirurgie, sowie Interesse an klinischer Fragestellungen.
Teamfähigkeit, Engagement und die Fähigkeit selbstständig zu arbeiten (Management der Studienvisiten, Datenerhebung und Eintragung)
Zeitliche Flexibilität, da potenzielle Studienkandidaten meist ungeplant vorstellig werden (Peritonitis- akutes Geschehen)


Rahmenbedingungen:
Das DFG geförderte Forschungsprojekt ist bereits eingeleitet. Studienprotokoll, Unterlagen sowie Ethikvotum sind bereits vorhanden.
Die Stelle bietet die Möglichkeit, in einem jungen und dynamischen Team zu arbeiten.

Interessierte Kandidaten werden gebeten, Ihre Bewerbungsunterlagen schnellstmöglich an Dr. med. Schaima Abdelhadi (schaima.abdelhadi@umm.de) zu zusenden.

Kontakt

schaima.abdelhadi@umm.de

Betreuerin / Betreuer

Dr. med. Schaima Abdelhadi/Dr. med. Flavius Sandra-Petrescu

Doktormutter / Doktorvater

Prof. Dr. Christoph Reissfelder

Institut

Chirurgische Klinik Universitätsmedizin Mannheim

Für Studierende der Fächer ...

Medizin

Art

Doktorarbeit

Abschluss / Akademischer Grad

Dr. med.

Start der Arbeit

sofort

Voraussichtliche Dauer in Monaten

18

Ungefährer Arbeitsaufwand

5-10h pro Woche

Version: ed8cb17